K.O.-TROPFEN - Ulm testet
Ulm geht ein Tabuthema an
Sie wirken schnell, machen wehr- und willenlos und können nur eine kurze Zeit nachgewiesen werden: sogenannte K.O.-Tropfen. Meist werden sie heimlich ins Getränk geschüttet. Auch im Ulmer Nachtleben sind K.O.-Tropfen ein Thema. In Ulm startet das einjährige Projekt „Kampf dem K.O.“ des Instituts für Rechtsmedizin am Uniklinikum und der Stadt Ulm – Team Chancengerechtigkeit und Vielfalt, um die Nachsorge und Betreuung von Betroffenen zu verbessern. Hier geht's zur Landingpage "Ulm testet auf K.O."
KOSTENLOSE TESTS
Wir wollen eine statistische Grundlage schaffen und Licht in die
Datenlücke bringen: Wie viele Fälle von K.O.-Tropfen werden in Ulm in
einem Jahr nachgewiesen?
Bisher war der Test auf K.O.-Tropfen nur im Rahmen von
Ermittlungsverfahren
kostenlos, also nur dann, wenn die Polizei hinzugezogen wurde. Diese
kann einen
Test auf K.O.-Tropfen auch bisher schon veranlassen, ohne dass Kosten
für die Betroffenen
anfallen. In Notaufnahmen wurde bisher jedoch eher selten getestet, da
die Kosten
für einen Test auf K.O.-Tropfen hoch sind und diese in der Regel nicht
von den Krankenkassen übernommen werden. Vor allem für junge Menschen,
die hauptsächlich betroffen
sind, stellte das eine große Hürde dar, um sich im Verdachtsfall testen
zu
lassen. Auch wenn Ulm kein Hotspot ist,
sind K.O.-Tropfen in Ulmer Nachtleben ein allgegenwärtiges Thema. Das
Problem
gibt es überall. In Ulm gehen wir nun dagegen vor!
BERATUNG
Das Projekt will den
Betroffenen Gewissheit geben und dazu beitragen, die medizinische
Nachsorge sowie die
Betreuung und Beratung der Opfer zu verbessern. Betroffene melden sich
bei der Gewaltopferambulanz der Uniklinik Ulm und erhalten hier ein
erstes vertrauliches Beratungsgespräch. Sie bekommen Informationen zu
weiteren Beratungs- und Hilfsangeboten. Zudem werden sie über die
Möglichkeit informiert, Anzeige zu erstatten.
VERNETZUNG
Wir stehen in engem Kontakt mit zahlreichen Akteur*innen des Ulmer
Nachtlebens. Dazu zählen Clubs, Bars, Kneipen und Veranstalter*innen. Im
Rahmen des Projekts bringen wir Expert*innen aus unterschiedlichen
Bereichen zusammen, darunter Beratungsstellen wie "Frauen helfen
Frauen", "WEISSER RING", städtische Abteilungen wie das Kulturamt, die
Polizei, den Stadtjungendring, Jugend Aktiv in Ulm, die
Student*innenvertretung der Universität Ulm, die landesweite
"nachtsam"-Kampagne und viele mehr.
KAMPAGNE
Begleitet wird das Projekt von einer breit angelegten Awareness-Kampagne der Stadt Ulm. Sie
steht unter dem Motto "Knockout? Ulm
testet auf K.O.". Wir möchten dieses wichtige Thema in die
Öffentlichkeit
tragen, Transparenz schaffen und über die Gefahren von K.O.-Tropfen
aufklären. Ziel
ist es, gegen die Hilflosigkeit der Betroffenen anzukämpfen und ihnen
Hilfsangebote
und Handlungsmöglichkeiten an die Hand zu geben. Alle, die von
Übergriffen im Nachtleben
betroffen sind, sollen fachlich kompetente Unterstützung finden. Wir
wollen Betroffene außerdem dazu animieren, ihre Geschichte öffentlich zu
machen und aufzuzeigen, an welchen Angeboten es bisher fehlt.
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PROJEKTPARTNER*INNEN
"Knockout? Ulm testet auf K.O." ist ein
interdisziplinäres Projekt der Gewaltopferambulanz des
Rechtsmedizinischen Instituts der Uniklinik Ulm, zusammen mit dem
Frauenbüro der Stadt Ulm (Team Chancengerechtigkeit und Vielfalt) sowie
dem Verein Frauen helfen Frauen e.V..
Finanziert durch das Ministerium für Soziales,
Gesundheit und Integration aus Landesmitteln, die der Landtag von
Baden-Württemberg beschlossen hat.
Staatssekretärin Dr. Ute Leidig zum Projekt:
"Über die Verabreichung von K.O.-Tropfen ist leider viel zu wenig bekannt. Bisher gibt es weder lokal noch bundesweit eine fundierte statistische Datenerhebung oder auch nachhaltige Präventionsmaßnahmen, um über die Risiken von K.O.-Tropfen aufzuklären. Hier setzt das Kooperationsprojekt „Kampf dem K.O.“ an und kann mit der Erprobung von Präventionsmaßnahmen und Hilfestellungen für Betroffene, landes- wie auch bundesweit wichtige Weichen stellen.“
Hier geht es zur Landingpage Ulm testet auf K.O.